Diyalog. Interkulturelle Zeitschrift für Germanistik, cilt.9, sa.1, ss.3-22, 2021 (Hakemli Dergi)
Der deutsch-jüdische Autor Jakob Wassermann (1873-1934) gehört zu den
meistgelesenen und produktivsten Schriftstellern seiner Zeit. In seinem
literarischen Schaffen sind autobiografische Züge und Themen über die Juden
sowie das Judentum vorzufinden. Ziel dieses Beitrages soll es sein, die Bilder
der Judenfeindschaft in seinen ausgewählten Werken, darunter Christian Wahnschaffe, Der Moloch, Der Fall
Maurizius, Das Vorspiel: Sabbatai Zewi, Die Juden von Zirndorf und Die Geschichte der jungen Renate Fuchs,
zu analysieren und zu zeigen, wie sehr die realhistorischen Gegebenheiten der
stereotypen Topoi in der deutsch-jüdischen Literatur des 20. Jahrhunderts
dargestellt werden. Das Konzept des »Übermenschen« im Sinne von Nietzsche
sticht dann als der Ausweg für den Autor hervor, sodass die Auseinandersetzung
mit dem »Anderen« ermöglicht und seine Leserschaft bezüglich der
voreingestellten Feindschaft sensibilisiert werden kann. Dadurch kann die
Möglichkeit eines Abbaus von Stereotypen durch Liebe und Gerechtigkeit erreicht
werden, in dem sich die Menschen nämlich zur »Höherentwicklung« und der
Hinwendung zum innersten Selbst bereit erklären.
Jakob Wassermann (1873-1934) is one of the most widely read and
productive authors of his time. In his literary works, there are
autobiographical elements and themes about the Jews and Judaism. The aim of
this contribution is to analyse the images of antisemitism towards Jews in his
selected works, such as Christian
Wahnschaffe, Der Moloch, Der Fall Maurizius, Das Vorspiel: Sabbatai Zewi, Die
Juden von Zirndorf and Die Geschichte
der jungen Renate Fuchs, and to show how the real-historical conditions of
the stereotypical topoi are represented in German-Jewish literature of the 20th
century. The concept of the »Übermensch« in the sense of Nietzsche then stands
out as the way out for the author, so that the confrontation with the »other«
is enabled and his readership is sensitised to the pre-set enmity. By doing so,
the possibility to destruct stereotypes through love and justice can be made
possible, if men declare that they are ready for the »higher development« and
the devotion to the innermost self.